Neues Werk

  • Choreografie
    • Rosalind Crisp
  • Tanz
    • Tänzer*innen der Dresden Frankfurt Dance Company
  • Uraufführung Dresden06.02.2026
  • Frankfurt-Premiere19.03.2026

Rosalind Crisps künstlerische Leidenschaft ist es, mit kompositorischen Mitteln Bewegungen zu „vergessen“ und stattdessen zu zeigen, wie sie sich immer wieder neu bilden können, wenn sie von festgelegten Mustern und Bedeutungen befreit werden. Sie arbeitet mit der ständigen Veränderlichkeit, die mit der Realität unserer materiellen Körper verbunden ist – und die immer deutlicher eine Welt widerspiegelt, die dabei ist, sich aufzulösen. Ihre kompositorischen Mittel laden die Tänzer*innen dazu ein, diese ständige Veränderung aufzunehmen, nachzubilden und zu vermitteln.

Es geht ihr dabei nicht um das psychologische Erleben, sondern um den Körper. Ein Prinzip, das diese Verletzlichkeit ermöglicht, ist, sich an den Übergängen aufzuhalten, in denen etwas weder das eine noch das andere ist. So richtet sich die Aufmerksamkeit des Publikums darauf, wie Bewegung entsteht, und nicht auf die einzelnen Bewegungen. In Crisps Praxis sind Brüche ebenso gültig und wichtig wie der Flow. Das Werk wird in einem Setting präsentiert, in dem das Publikum sich im Raum bewegen und den Tänzer*innen nahekommen kann. Der Pianist und Komponist Frédéric Blondy wird live improvisieren und den Tanz mit seinem ebenso körperlichen Klavierspiel bereichern.

ROSALIND CRISP ist eine Choreografin und Tänzerin, sie lebt in Orbost, Australien. Im Jahr 1996 gründete sie das Omeo Dance Studio in Sydney als Ort für ihre choreografische Forschung. Das Studio wurde für zehn Jahre zur Heimat der experimentellen Tanzszene Sydneys. Im Jahr 2003 wurde Crisp von Carolyn Carlson eingeladen, die erste assoziierte Künstlerin ihres „Atelier de Paris“ zu werden. Das Atelier produzierte Crisps Ensemblearbeiten in ganz Frankreich und Europa (2004-2014) und ermöglichte ihr Kooperationen mit französischen, europäischen und australischen Künstler*innen.

Crisp hat mehr als 25 große Werke und zahlreiche Performances geschaffen, sie ist mit ihrer Arbeit auf zahlreichen Festivals auf der ganzen Welt aufgetreten und ist als Lehrerin für ihre Tanzmethodik international gefragt. Ihr umfangreiches Werk hinterfragt Tanz durch eine rigorose Praxis der Live-Komposition – mit aller Bestimmtheit und allen Zweifeln, die damit verbunden sind. Sie versteht die Tänzer*innen als Kunstschaffende. Ihre Arbeiten sind das Ergebnis kontinuierlicher Studiopraxis und dem langfristigen Austausch mit einem multidisziplinären Team von Kolleg*innen. Crisp ist Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres und Ehrenmitglied der Universität von Melbourne-VCA in Anerkennung ihres Einflusses auf eine Generation australischer Tänzer*innen.